DIE KÖNIGIN VON SABA

DIE KÖNIGIN VON SABA von Carl Goldmark wurde am 10. März 1875 in der Wiener Hofoper uraufgeführt. Sie war eine der erfolgreichsten Opern des späten 19. Jahrhunderts, als man sich gerne der halb harmlosen, halb chauvinistischen Begeisterung für den Orient hingab. Kein Geringerer als Karl Kraus attestierte Goldmark, nach Wagner der größte Musikdramatiker zu sein.

Das Libretto stammt von Salomon Hermann von Mosenthal und basiert auf dem 1. Buch der Könige (Kapitel 10). Als schillernde Femme fatale bringt die Königin, auf König Salomons Einladung von Saba nach Jerusalem kommend, den jugendlichen Assad zur Raserei: Immer wieder zeigt sie sich ihm unter vier Augen willig, in der Öffentlichkeit jedoch verleugnet sie ihn. In Melancholie und Trauer versunken, bleibt dem unglücklich Verliebten schlussendlich nur der Liebestod.

DIE KÖNIGIN VON SABA wurde bis in die späten 1920er Jahre häufig aufgeführt, verschwand jedoch als Werk eines jüdischen Komponisten im Wahnsinn der nationalsozialistischen Rassenpolitik von den Spielplänen und teilt das Schicksal vieler vergleichbarer, ebenso aufführungswürdiger Werke - bis heute mehr oder weniger vergessen zu sein. Das Theater Freiburg setzt mit der Neuinszenierung in der Spielzeit 2014/15 ein verdienstvolles Zeichen.